Interpretationen der Quantenmechanik

Die Quantenmechanik gilt als eine der erfolgreichsten physikalischen Theorien überhaupt. Doch obwohl die mathematischen Gleichungen der Quantentheorie die reale Welt beeindruckend exakt beschreiben, gibt deren naturphilosophische Bedeutung seit jeher Rätsel auf. Welche Antworten die Quantenphysik der Philosophie bisher schuldig bleibt und welche Deutungsansätze es gibt, erklärt Manfred Stöckler von der Universität Bremen in dieser Folge des Podcasts.

Manfred Stöckler

Die Phänomene, die in der mikroskopischen Welt der Teilchen und Atome auftreten, scheinen sich grundlegend von denen in der uns bekannten makroskopischen Welt zu unterscheiden. Erst die Quantenmechanik – entwickelt von Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger und anderen – lieferte eine geschlossene Theorie, mit der sich die beobachteten Phänomene beschreiben ließen.

Manfred Stöckler: „Interessanterweise haben eigentlich alle großen Physiker, die das in Gang gesetzt haben – also 1900 erst Max Planck und dann in den 1920er-Jahren vor allem Erwin Schrödinger und Werner Heisenberg –, die haben Mathematik gemacht und die Physik aufgestellt. Die haben aber auch alle populäre Artikel und philosophische Artikel geschrieben. Albert Einstein hat sich auch damit beschäftigt und war lange Zeit unzufrieden. Denn er hat sehr früh gesehen, dass die Quantentheorie Probleme macht.“

Denn nicht nur das Verhalten der Quantenteilchen widersprach den Alltagserfahrungen. Auch die neuartigen Konzepte, mit denen sich dieses Verhalten mathematisch beschreiben ließ, stellten einen Bruch mit den Prinzipien der klassischen Physik dar. Mehr dazu in der 344. Folge.