Webb-Teleskop entdeckt erstmals Planeten

111 Lichtjahre von uns entfernt leuchtet der Stern CE Antliae im Sternbild Luftpumpe am Südhimmel. Um ihn hat ein Forschungsteam nun einen Planeten mit etwa einem Drittel der Masse Jupiters entdeckt. Es ist die erste Entdeckung eines Exoplaneten, also eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, mit dem James-Webb-Weltraumteleskop. Zwischen zwei Scheiben um seinen Heimatstern ist er entstanden – der kleinste Exoplanet, der sich bislang direkt abbilden ließ. Damit eröffne der Fund neue Einblicke in die Entstehung von Planeten, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature“.

Der Stern CE Antliae – auch als TWA 7 in astronomischen Katalogen zu finden – ist mit einem Alter von sechs Millionen Jahren noch jung. Solche junge Sterne sind zumeist von Scheiben aus Gas und Staub umgeben, in denen Planeten entstehen. „Diese Scheiben zeigen üblicherweise Löcher, ringartige Strukturen und Lücken zwischen den Ringen“, erläutert Anne-Marie Lagrange vom Pariser Observatorium. Diese Strukturen entstehen, so vermutet man bislang, durch die Anziehungskraft entstehender Planeten in den Scheiben. So auch CE Antliae: Der junge Stern ist von zwei breiten Ringen und einem schmalen Ring umgeben. Bislang war die Suche nach Planeten in diesem System jedoch erfolglos.

Teleskop ideal für junge, infrarot strahlende Sterne

Das hofften Forschende mit dem James-Webb-Teleskop zu ändern. Denn das Teleskop ist besonders geeignet, um junge und daher noch warme Planeten aufzuspüren. Sie leuchten nämlich insbesondere im infraroten Licht und gerade darauf ist das Weltraumteleskop spezialisiert. Nun haben Lagrange und ihr Team CE Antliae mit dem Teleskop unter die Lupe genommen – mit Erfolg: In dem schmalen Ring stießen sie auf eine Lücke, in der ein kleiner Punkt infrarot aufleuchtete.

Diese Strahlungsquelle, so die Autorinnen und Autoren der neuen Studie, sei wahrscheinlich ein Planet und erhielt den Namen TWA 7b. Er wiege gerade einmal 30 Prozent so viel wie Jupiter und sei damit zehn Mal leichter als der bislang leichteste Planet, der sich direkt fotografieren ließ. Das eröffne ein neues Fenster um zu beobachten, wie leichtere Planeten als der Gasriese Jupiter entstehen, so Lagrange.