Erste Aufnahmen des Vera C. Rubin Observatory

Vor über einem Jahrzehnt begann der Bau des Vera C. Rubin Observatory auf einem Berggipfel im Norden Chiles. Jetzt präsentieren Forschende die ersten Aufnahmen mit dem neuen Großteleskop – ein Vorgeschmack auf das, was es in den kommenden zehn Jahren liefern wird.

Das neue Observatorium ist nach der 2016 verstorbenen Astronomin Vera Cooper Rubin benannt. In den 1960er-Jahren haben ihre Berechnungen dazu geführt, dass wir aktuell davon ausgehen, dass Dunkle Materie existiert. Das ist auch einer der Forschungsschwerpunkte des Spiegelteleskops, in dessen Herzstück die größte Digitalkamera der Welt verbaut ist. Sie hat eine Auflösung von 3200 Megapixeln und ist etwa so groß wie ein Auto. Mit ihr kann das Observatorium Bilder des kompletten Nachthimmels anfertigen. Aus diesen Bildern soll über ein Jahrzehnt aus insgesamt 800 hochauflösenden Bildern des Sternenhimmels ein Datensatz von 40 Milliarden Objekten und das längste astronomische Video entstehen.

Aus 678 Einzelbildern zusammengesetzte Aufnahme von Nebeln, in denen Sterne entstehen

Während eines zehnstündigen Testlaufs hat das Teleskop nun schon 2104 bisher unbekannte Asteroiden ausgemacht. Darunter sind auch sieben erdnahe Asteroiden. Für die ersten veröffentlichten Aufnahmen haben die Forschenden das Vera C. Rubin Observatory allerdings auf Ziele weit entfernt von unserem Sonnensystem gerichtet – den Virgo-Galaxienhaufen und Sternentstehungsgebiete.

Ausschnitt aus dem Virgo-Galaxienhaufen

Künftig wollen Astronominnen und Astronomen mit dem Observatorium nach kleineren Objekten im Sonnensystem Ausschau halten – wie erdnahen Asteroiden und Objekten im Kuipergürtel. Auch wollen Forschende kurzzeitige Phänomene wie Sternexplosionen aufspüren und hoffen, dass uns das Vera C. Rubin Observatory einen Schritt näher an die Antwort bringt, um was es sich bei der rätselhaften Dunklen Materie handelt.