DLR-Institut für Aeroelastik

Kategorie: Helmholtz-Zentren

Das Wissensgebiet der Aeroelastik umfasst die physikalischen Vorgänge, die an umströmten Strukturen entstehen, wenn die aerodynamischen Lasten mit den elastomechanischen Kräften in der Struktur wechselwirken. Aeroelastische Vorgänge treten zum Beispiel an Pflanzen oder an Hochbauten in freier Windströmung auf. Bei Flugzeugen jedoch hat die aeroelastische Stabilität eine besondere Bedeutung: Flugzeuge sind unter dem Zwang zum extremen Leichtbau relativ flexible Gebilde. Aeroelastische Verformungen und Schwingungen können hieran zu Problemen mit weit reichenden flugtechnischen Konsequenzen führen.

Bereits die Gebrüder Wright wurden mit aeroelastischen Problemen konfrontiert und Lösungen gelangen ihnen zunächst mehr intuitiv, als durch Erkennen der physikalischen Zusammenhänge. Bereits seit den 1920er Jahren wird in Göttingen wissenschaftlich Forschung hierzu betrieben. Aus der 1957 in Göttingen gegründeten Abteilung Aeroelastizität wurde nach Übergang der AVA in die DFVLR ein eigenständiges Institut für Aeroelastik. Es ist das einzige Großforschungsinstitut dieser Art in Europa. Im Institut werden insbesondere multidisziplinäre Forschungsarbeiten und Industrieaufträge mit dem Ziel durchgeführt, aeroelastische Phänomene verlässlich vorauszubestimmen, so dass Neuentwicklungen betriebssicher gestaltet werden können. Für diese Analysen werden experimentelle sowie numerische Methoden entwickelt und angewendet. Im letzten Jahrzehnt fokussierten sich die Forschungsarbeiten auf nichtlineare Phänomene moderner Transportflugzeuge. Andere wichtige Forschungsgebiete betreffen die Aeroelastizität von Turbomaschinen und Drehflüglern. Im Rahmen der Europäisierung der Luftfahrtindustrie kooperiert das Institut intensiv mit der französischen Großforschungsanstalt ONERA.

Straße: Bunsenstraße 10
PLZ/Ort: 37073 Göttingen
Website: http://www.dlr.de/AE/

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Quelle: https://www.weltderphysik.de/vor-ort/physikatlas/