58. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau

Gräfin Bettina Bernadotte hat am Sonntag, 29. Juni, die 58. Tagung der Nobelpreisträger eröffnet. Das Kuratoriumsmitglied rief die teilnehmenden 24 Nobelpreisträger und 557 hochbegabten Wissenschaftlern aus 66 Ländern dazu auf, die kommende Woche für den intensiven Austausch von Wissen und Ideen zu nutzen. Die Tagung ist in diesem Jahr den Laureaten der Physik gewidmet.

Lindau - In Gesprächsrunden zwischen den Nobelpreisträgern und jungen Forschern und in den Vorträgen der Preisträger werden hochaktuelle Themen der Physik thematisiert: vom Large Hadron Collider (LHC, Großer Hadronen-Speicherring) des CERN, welcher im August in Betrieb gehen wird, über die Diskussion der Strategien gegen Erderwärmung und Energiekrise bis hin zur alles entscheidenden Frage, wie Fortschritte in der Wissenschaft zu erzielen sind, steht Wissenschaft auf höchstem Niveau für die Forscherelite von morgen auf dem Programm.

Die Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen nahm anlässlich der Eröffnung der Tagung drei neue Mitglieder in ihren Ehrensenat auf: Klaus J. Jacobs, Pamela Mars Wright und Martin Winterkorn. Die Stiftung würdigt damit ihr Engagement zugunsten der Wissenschafts- und Exzellenzförderung in Deutschland und der Welt. Der Ehrensenat fungiert als beratendes Gremium des Stiftungsvorstandes und versammelt Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, den ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog und SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann.

Eine besondere Auszeichnung verlieh Gräfin Sonja mit der Lennart Bernadotte Medaille dem Vorsitzenden des Stiftungsvorstandes der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen am Bodensee, Wolfgang Schürer. Sie bedankte sich damit im Namen des gesamten Kuratoriums und der Familie Bernadotte für sein herausragendes Engagement zugunsten der Weiterentwicklung der Lindauer Tagungen zu einem internationalen Forum des Dialogs zwischen der wissenschaftlichen Elite von heute und der von morgen. Die von ihm geleitete Stiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 2000 die Kontakte der Tagungen zu wissenschaftlichen Institutionen weltweit maßgeblich ausgebaut und eine neue Qualität verliehen. Das Stiftungskapital wurde trotz schwierigen wirtschaftlichen Umfelds von ursprünglich 50.000 Euro auf inzwischen 15 Millionen Euro ausgebaut. Inzwischen gehören 183 Nobelpreisträger der Stifterversammlung an und unterstützen die Idee der Nobelpreisträgertagungen.

Über die Lindauer Nobelpreisträgertagung berichtet erstmals der offizielle Tagungsblog www.scienceblogs.de/nobelpreistraegertreffen. Neben den Berichten zu Vorträgen und zahlreichen Veranstaltungen im Rahmen der Tagung geben Video-Interviews mit Nachwuchswissenschaftlern und Nobelpreisträgern spannende Einblicke in aktuelle Debatten vor Ort. Darüber hinaus ist auch in diesem Jahr mit Unterstützung der Internationalen Bodenseekonferenz und des Freistaats Bayern das wissenschaftliche Programm der Tagung live als Internetstream über www.lindau-nobel.de zu verfolgen.

In Zusammenarbeit mit dem CERN in Genf wird zudem eine Gesprächsrunde zum Thema ""Nobelpreisträger und ihre Erwartungen an den Large Hadron Collider" im Internet zu sehen sein. An der Tagung teilnehmende Nobelpreis-träger, die mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit zur Entwicklung des LHC beigetragen haben, sowie der wissenschaftlicher Leiter des CERN, Jos Engelen und der LHC Projektleiter, Lyn Evans werden über den aktuellen Stand der Arbeiten am LHC berichten. Die Veranstaltung ist ab Dienstag online zu sehen. Die folgenden Nobelpreisträger werden über ihre Erwartungen an dieses weltweit einmalige Projekt sprechen: David Gross, Carlo Rubbia, George Smoot, Gerard `t Hooft, Jack Steinberger und Martin Veltman.

 

Quelle: https://www.weltderphysik.de/thema/politik-institutionen/2008/58-tagung-der-nobelpreistraeger-in-lindau/