Leibniz-Preisträger stehen fest

DFG zeichnet drei Wissenschaftlerinnen und acht Wissenschaftler mit dem bedeutendsten deutschen Forschungspreis aus

Bonn - Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bestimmte heute in Bonn drei Wissenschaftlerinnen und acht Wissenschaftler für die Auszeichnung mit dem bedeutendsten deutschen Forschungspreis. Sie waren zuvor vom zuständigen Nominierungsausschuss aus 158 Vorschlägen ausgewählt worden.

Den "Förderpreis im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm" erhalten für das Jahr 2008 vier physikalisch ausgerichtete Wissenschaftler:

Martin Beneke, Theoretische Teilchenphysik, RWTH Aachen; Stefan W. Hell, Biophysik, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen; Klaus Kern, Physikalische Chemie von Festkörpern, Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart; Jochen Mannhart, Experimentelle Festkörperphysik, Universität Augsburg.

Mit seinen Forschungen trage Martin Beneke wesentlich dazu bei, dass die theoretischen Vorstellungen der Elementarteilchenphysik überprüft, Abweichungen davon aufgezeigt und neue Strukturen überhaupt erkannt werden können, so die DFG. Insbesondere führe Beneke hochpräzise Messungen durch, um Messdaten von Beschleunigungsexperimenten mit den Vorhersagen des Standardmodells der Teilchenphysik vergleichen zu können.

Stefan Hell ist Physiker und seit 2002 Leiter der Abteilung NanoBiophotonik am MPI für biophysikalische Chemie. Zuvor hatte er dort bereits eine Nachwuchsgruppe der Max-Planck-Gesellschaft geleitet. Seine Forschungsarbeiten haben die Lichtmikroskopie über die bekannten Grenzen der Physik hinaus grundlegend verbessert, so teilt das MPI für biophysikalische Chemie mit. Mit dem Preisgeld werde er besonders qualifizierte jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einstellen.

Die DFG identifiziert Klaus Kern als einen weltweit anerkannter Pionier der Nanowissenschaften. Er habe vor allem durch die Anwendung der Rastertunnelmikroskopie zahlreiche bahnbrechende Arbeiten zur Analyse und zum kontrollierten Aufbau funktionaler Oberflächenstrukturen auf atomarer Ebene geliefert. Seine Forschungen zur Bildung von Kupferoxid-Nanogittern wurden ebenso zu einem Meilenstein wie seine Methode zur Herstellung metallischer Nanostrukturen, die heute weltweit in zahlreichen Labors angewendet wird.

Jochen Mannhart ist seit 1996 Inhaber des Lehrstuhls für Experimentalphysik VI im Center for Electronic Correlations and Magnetism des Institut für Physik der Universität Augsburg. Insbesondere mehrere bahnbrechende Endeckungen auf dem Gebiet funktionaler Grenzflächen in Oxiden haben Mannhart zu einem seit Jahren international renommierten Experimentalphysiker gemacht, teilt die Universität Augsburg mit.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/thema/politik-institutionen/2007/leibniz-preistraeger-stehen-fest/