Schlammvulkane auf dem Mars?

Der aus der Tiefe aufsteigende Schlamm könnte auch Mikroben enthalten - und so die Suche nach Leben auf dem roten Planeten erleichtern

Houston (USA) - Forscher der NASA haben auf dem Mars zahlreiche Formationen aufgespürt, die Schlammvulkanen auf der Erde ähneln. Wie die Wissenschaftler berichten, kühlen die Erhebungen schneller ab als Felsgestein. Das deute auf eine Zusammensetzung aus feinkörnigen Sedimenten hin. Das Team präsentiert seine Ergebnisse, die auf Messungen der Sonden Mars Odyssey und Mars Reconnaissance Orbiter beruhen, in der kommenden Woche auf einer Fachtagung in Texas.

"Schlammvulkane bieten uns auf der Erde einen Einblick in die tiefe Biosphäre", erklären Carlton Allen uns seine Kollegen, "analoge Strukturen auf dem Mars wären ideale Plätze für astrobiologische Forschungen." Denn mit dem Schlamm könnten auch primitive Lebensformen tief aus Inneren des Planeten an die Oberfläche gelangen.

In Schlammvulkanen steigt aufgeschlämmtes, tonreiches Sedimentgestein aufgrund seiner relativ geringen Dichte und der Quellfähigkeit der Tonminerale in Schwächezonen der Planetenkruste an die Oberfläche auf. Die entstehenden Erhebungen ähneln klassischen Lava-Vulkanen mit einem zentralen Krater.

Auf dem Mars könnte es in mehreren Kilometern Tiefe eine Zone geben, in der die Temperatur die Existenz von flüssigem Wasser ermöglicht. Dort könnte es nach Ansicht mancher Forscher auch heute auch noch bakterielles Leben geben, das in der Frühzeit des Planeten entstanden ist, als es auch an der Oberfläche offenes Wasser gab. Tatsächlich wurden in einigen Regionen des Mars Methan-Ausdünstungen beobachtet, die von Mikroben tief im Marsboden stammen könnten.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2009/schlammvulkane-auf-dem-mars/