Die Realisierung von FAIR

Stefan Stohl

FAIR-Luftbild

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat im Februar 2003 entschieden, das vorgeschlagene Beschleunigerzentrum FAIR zusammen mit internationalen Partnern zu bauen. Dies geschah im Anschluss an die vom Wissenschaftsrat nach eingehender Begutachtung ausgesprochene Empfehlung, dieses Projekt zu fördern. Neun Staaten werden FAIR gemeinsam errichten: Deutschland, Finnland, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien, Russland, Schweden und Slowenien. Sie haben im Oktober 2010 ein entsprechendes völkerrechtliches Abkommen unterzeichnet.

FAIR wurde vom GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung zusammen mit Physikern aus aller Welt konzipiert und basiert auf den langfristigen Zukunftsperspektiven der Physik insbesondere der Hadronen- und Kernforschung. Darüber hinaus orientiert es sich an den Empfehlungen des OECD-Megascience Forums und des Nuclear Physics European Collaboration Commmittee (NuPECC).

Luftfoto eines von Wald umgebenen Forschungszentrums mit zahlreichen Gebäuden. Rechts davon wurden als Fotomontage die geplanten Gebäude für die neue Beschleunigeranlage FAIR eingefügt.

Luftbild der bestehenden GSI-Anlage mit Computergrafik der neuen Anlage FAIR

Die neue Teilchenbeschleunigeranlage FAIR wird am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt entstehen. Dort wird eine nie dagewesene Vielfalt an Experimenten möglich sein, von denen sich Forscher neue Einblicke in die Struktur der Materie und die Evolution des Universums erhoffen. Damit erhält Darmstadt eines der größten physikalischen Forschungszentren Europas. In dem großen Beschleunigerkomplex mit verschiedenen Beschleuniger- und Experimentiersystemen werden bis zu fünf große Forschungsprogramme mit unterschiedlichen Anforderungen parallel durchgeführt werden können, das heißt ohne sich gegenseitig nennenswert zu beeinträchtigen. Somit ist eine hocheffiziente und zugleich kostensparende Spitzenforschung auf verschiedenen Feldern garantiert.

Aufgrund der herausragenden Forschungsmöglichkeiten wird die neue Anlage die Rolle eines zentralen Forschungslabors für Wissenschaftler des In- und Auslandes einnehmen. Die Zahl der Nutzer wird sich dadurch von gegenwärtig 1000 an der GSI auf etwa 2500 erhöhen. Entsprechend wird der Beitrag zur hoch qualifizierten Ausbildung des wissenschaftlich-technischen Nachwuchses anwachsen.

Das FAIR-Beschleunigerzentrum in Darmstadt sichert die wissenschaftliche Konkurrenzfähigkeit Europas auf den Gebieten der Grundlagenforschung für mindestens zwanzig Jahre.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/teilchen/experimente/teilchenbeschleuniger/fair/fair-realisierung/