Auf der Konferenz der American Chemical Society (ACS) stellten Wissenschaftler eine neue Dachbeschichtung vor, die bei Wärme kühlt und bei Kälte wärmt.

Neuentwickelte Dachschindel

San Francisco (USA) - Bisher gab es die Möglichkeit, ein Dach entweder dunkel oder hell zu decken. Beim dunklen Material dominiert die Licht absorbierende Wirkung - die Temperatur des Daches steigt unter Sonneneinstrahlung, und damit die des ganzen Hauses. Im Winter lassen sich Heizölverbrauch und Kosten senken. Eine helle Bedeckung hingegen reflektiert das Sonnenlicht zu einem großen Teil und „kühlt“ das Haus. Im Sommer können somit die Klimaanlagen runtergedreht und Öl gespart werden.

Der Nachteil: beide Varianten bringen nur im Sommer oder im Winter eine Kosten- und Energiesenkung. Während einer kalten bzw. warmen Periode machen erhöhte Kühlung oder Heizung den Spareffekt zunichte.

Das neue Dach der amerikanischen Forscher kombiniert die Vorteile beider Bedeckungsarten. Es reflektiert Sonnenlicht bei Wärme und absorbiert es bei Kälte. Dadurch liegt die Temperatur des Daches an heißen Tagen 50 bis 80 Prozent niedriger und an kalten Tagen um 80 Prozent höher als bei „gewöhnlichen“ Dächern.

Das Geheimnis des neuen Daches liegt in einem gehärteten, flüssigen Polymer. Hergestellt wird es aus Speiseölresten beispielsweise aus der Fast-Food-Industrie. Bei der Verarbeitung verschwindet der Geruch und ein nicht entzündliches und ungiftiges Material entsteht. Je nach Zusammensetzung können die Wissenschaftler die Reflexions- und Absorptionseigenschaften des Polymers verschieben. Damit kann das Dach an das jeweils vorherrschende Klima angepasst werden.