Fluoreszenzfotografie macht Infektionsherd sichtbar

Mit einer neuen Technik ist es amerikanischen Forschern gelungen, den Ort einer bakteriellen Infektion im Körper sichtbar zu machen. Dazu setzten sie eine zinkhaltige fluoreszierende Verbindung ein, die sich an die Oberfläche von Bakterien anlagert.

Notre Dame (USA) - Injiziert in Mäuse, ermöglichte die Substanz Fluoreszenzaufnahmen, die den Infektionsherd einer bakteriellen Infektion im Gewebe erkennen ließen. Die Methode würde sich auch eignen, um geringe Mengen von Bakterien in Wasser oder Lebensmitteln nachzuweisen, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of the American Chemical Society".

Für dieses bildgebende Verfahren zur Darstellung von Bakterien gäbe es viele Anwendungen in der Medizin und der Umweltanalytik, so die Autoren um Bradley Smith von der University of Notre Dame. Die Forscher wollen ihre Technik zunächst dazu einsetzen, um eine bakterielle Infektion von anderen Entzündungen unterscheiden zu können und einen Infektionsherd aufzuspüren. Die dafür hergestellte chemische Substanz besteht zum einen aus einem zinkhaltigen Anteil, dem Zink-Dipicolylamin (Zn-DPA), und zum anderen aus einer im nahen Infrarotbereich fluoreszierenden Molekülgruppe. Über den Zn-DPA-Anteil lagert sich die Substanz an die Oberfläche von Bakterien an, nicht aber an Körperzellen.

In Versuchen mit Mäusen infizierten die Forscher das Muskelgewebe eines Oberschenkels durch eine Injektion mit Staphylokokken oder E. coli-Bakterien. Anschließend verabreichten sie intravenös die Fluoreszenzverbindung. Einige Stunden später machte eine Ganzkörperaufnahme im Infrarotbereich den Infektionsort deutlich sichtbar. Das diagnostische Verfahren hatte keine erkennbaren schädlichen Auswirkungen für die Tiere. Das bei der Fluoreszenz abgestrahlte Licht der Wellenlänge von etwa 810 Nanometer ist in der Lage, Gewebeschichten von mindestens zwei Zentimetern zu durchdringen. Die Wissenschaftler wollen in weiteren Experimenten auch versuchen, bakterielle Infektionen von Haut, Rachen und Harnwegen fotografisch darzustellen.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/nachrichten/2007/fluoreszenzfotografie-macht-infektionsherd-sichtbar/