Es war doch der Meteorit!

Neue Erkenntnisse aus der Analyse von Gesteinsschichten unterstützen die Theorie eines Meteoroiteneinschlages als Ursache für das Aussterben der Dinosaurier.

Gesteinsschichten in Nordmexiko

Gesteinsschichten in Nordmexiko

Erlangen - Vor 65,5 Millionen Jahren, dem Ende der Kreidezeit, fand eines der größten Massenaussterben in der Erdgeschichte statt, dass auch die legendären Dinosaurier traf. Ungeklärt war bisher, ob ein zehn Kilometer großer Meteorit dafür verantwortlich war, der auf der Yucatan-Halbinsel in Mexiko einschlug. Er hinterließ den so genannten Chicxulub-Krater, der bereits vor 20 Jahren entdeckt wurde. Als weitere mögliche Ursache vermuteten Forscher eine andauernde Folge von Vulkanausbrüchen.

Untersuchungen des Gesteins am Chicxulub-Krater hatten ergeben, dass es 300.000 Jahre älter ist als das Ende der Kreidezeit. Damit konnte der Meteorit aus Chicxulub nicht mehr Grund für das Aussterben sein. Wissenschaftler aus Europa, Japan und Nordamerika zeigten jetzt bei der Analyse der neuesten Daten, dass der Einschlag des Meteoriten falsch datiert wurde.

Laut den neuen Untersuchungen fällt er doch zusammen mit dem Ende der Kreidezeit. Die Wissenschaftler untersuchten Gesteinschichten an 350 Orten, die aus der Übergangszeit von Kreide zum Tertiär stammen. Dabei entdeckten sie jeweils eine charakteristische Zusammensetzung, die vom Auswurfmaterial des Meteroriteneinschlages stammt. Die Dicke dieser Gesteinschicht nimmt mit zunehmender Entfernung vom Chicxulub-Krater von über hundert Metern auf zwei Millimeter ab.

Durch die beim Meteoriteneinschlag in Chicxulub freigewordene Energie kam es zu starken Erdbeben und Tsunamis. Die Gesteinsschichten unmittelbar am Krater gerieten in massive Bewegung und können somit nicht zur Datierung des Einschlages dienen.

Das Gestein in Yucatan ist sulfat- und carbonatreich. Beim Einschlag wurde daher eine große Menge giftiger Gase frei. Diese Mixtur führte zu saurem Regen. Außerdem setzte sich der freigewordene Schwefel in sonnenlichtabsorbierende Luftpartikel um. Zusammen mit der großen Menge an Staub in der Luft führte das zu einer Absenkung der Temperatur und Verdunkelung der Erde. Die Folge waren katastrophale Auswirkungen auf das Ökosystem.

In nächster Zeit werden weitere Untersuchungen der Gesteinsschichten verknüpft mit der Anwendung verschiedener Klimamodelle die genaue biologische und physikalische Abfolge der Ereignisse klären.

 

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/nachrichten/2010/es-war-doch-der-meteorit/