Schnellster Rechner Europas kommt nach Jülich

Deutschland rückt in Sachen Supercomputer fast bis an die Weltspitze. IBM und das Forschungszentrum Jülich haben am Montag beschlossen, dass bis zum Herbst ein Rechner mit über 220 Teraflops Leistung (220 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde) aufgebaut wird.

Jülich - Nur noch die IBM BlueGene/L-Maschine am amerikanischen Lawrence Livermore National Laboratory steht dann nach der aktuellen Top-500-Rangliste vor dem Jülicher Computer. Heute rechnet Europas größter Computer, der "Mare Nostrum", in einem Rechenzentrum in Barcelona.

"Mit diesem Schritt legen wir die Basis, um auch in Zukunft der Wissenschaft ausreichende Rechenkapazitäten für Computersimulationen bereitzustellen", sagt Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. Nutznießer dieser Rechnerboliden kommen aus allen wissenschaftlichen Bereichen. Geophysiker simulieren Erdbeben, Meteorologen das zukünftige Klima, Nanoforscher die Eigenschaften neuer Materialien, Ingenieure die Strukturen von Bauten und Maschinen und Biologen und Chemiker die Wirkungsweise potenzieller neuer Medikamente. So ist klar der Trend absehbar, dass zusätzlich zu Theorie und Experiment die Computersimulation die dritte wichtige Methode der Naturwissenschaften wird.

Im geplanten europäischen Rechnerverbund Pace wird diese Maschine allerdings nur einen mittleren Platz einnehmen. Denn Pace soll in den kommenden Jahren mit Computern der Petaflop-Klasse mit 1000 Billionen Rechenschritten pro Sekunde aufgebaut werden. Über die weitere Entwicklung und neue Märkte der Rechner hin zur Petaflop-Schwelle werden sich diese Woche hunderte Experten auf der ISC 2007, der Internationalen Supercomputing Conference in Dresden, austauschen. Auch die neue TOP-500 Liste wird vorgestellt werden. An der Spitze wahrscheinlich wie zuvor der US-Rechner BlueGene/L in Livermore.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/nachrichten/2007/schnellster-rechner-europas-kommt-nach-juelich/