Das dunkle Geheimnis der Saturnmonde

Die eisigen Monde des Planeten Saturn sind höchst unterschiedlich -- und doch besitzen sie eine Gemeinsamkeit: dunkle Regionen aus einer rätselhaften Substanz auf ihrer Oberfläche.

Saturnmonde

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Pasadena (USA) - In gleich 14 Fachaufsätzen in der Zeitschrift "Icarus" präsentieren und diskutieren die Planetenforscher neue Beobachtungen der Eismonde durch die amerikanischen Saturnsonde Cassini. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass die dunkle Substanz einen gemeinsamen Ursprung haben muss.

"Die Oberfläche dieser Monde wurde offenbar durch äußere Einflüsse verändert", erklärt Bonnie Buratti vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa in Kalifornien, "auf irgendeine Weise muss diese dunkle Substanz durch das Saturnsystem transportiert worden sein." Denn die Beobachtungen der Cassini-Sonde zeigen, dass das dunkle Material auf den verschiedenen Monden offenbar überall aus der gleichen Substanz besteht. "Wir sehen die gleiche spektrale Signatur auf allen Monden, deren Oberfläche von dem Material bedeckt ist", so Roger Clark vom United States Geological Survey in Denver.

Die Messungen zeigen, dass das dunkle Material extrem feinkörnig ist und jeweils nur eine sehr dünne Schicht auf der Oberfläche der Himmelskörper bildet -- zumeist ausschließlich auf der Seite eines Mondes, die in der Bewegungsrichtung der Umlaufbahn liegt. Darin sehen die Forscher ein deutliches Indiz dafür, dass das Material aus dem Weltall stammt. Vielleicht, so spekulieren einige Forscher, hat es seinen Ursprung in einem Kometen, der im Saturnsystem zerbrochen ist.

Woraus das dunkle Material besteht, ist den Wissenschaftlern noch ein Rätsel. "Wir versuchen immer noch, Übereinstimmungen der Spektren mit Labormessungen zu finden", so Clark. "Unsere Daten werden immer besser und wir können immer mehr Stoffe ausschließen." Bislang konnten die Forscher einzig gebundenes Wasser in der rätselhaften Substanz sicher nachweisen, außerdem fanden sie Hinweise auf Ammoniak. Die Wissenschaftler hoffen, dass Cassini ihnen bei weiteren Vorbeiflügen an den Eismonden des Saturn noch genauere Daten liefert.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2008/das-dunkle-geheimnis-der-saturnmonde/