COROT: Planetenjäger empfängt "erstes Licht"

Das Teleskop des französischen Astronomie-Satelliten COROT hat in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar sein "erstes Licht" empfangen.

Paris (Frankreich) - Die jetzt von der europäischen Weltraumagentur veröffentlichten Bilder zeigen nach Angaben der Forscher, dass die Instrumente des Satelliten in guter Verfassung sind und die wissenschaftlichen Beobachtungen wie geplant im Februar beginnen können. Zu den Hauptaufgaben der COROT-Mission gehört die Suche nach erdähnlichen Planeten bei anderen Sternen.

Die Qualität der ersten COROT-Bilder sei bereits so gut wie die im Vorfeld der Mission gemachten Computer-Simulationen "und das sind exzellente Neuigkeiten", so Projektwissenschaftler Malcolm Fridlund von der ESA. Gegenwärtig ist das Teleskop von COROT auf eine Region im Sternbild Einhorn ausgerichtet. Im April wird COROT dann um 180 Grad gedreht, so dass die Region des galaktischen Zentrums in das Blickfeld des Teleskops kommt. Diese halbjährlichen Drehungen des Satelliten sind nötig, damit die Beobachtungen nicht durch die helle Sonne gestört werden.

COROT war am 27. Dezember vergangenen Jahres mit einer russischen Soyuz-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ins All gestartet. Der 4,2 Meter große, 670 Kilogramm schwere Satellit soll mit seinem 27-Zentimeter-Teleskop zweieinhalb Jahre lang die Helligkeit von über 120.000 Sternen überwachen. Die Astronomen hoffen, auf winzige Helligkeitsschwankungen der Sterne zu stoßen: eine Art "Mini-Finsternisse" durch vorüberziehende Planeten. Denn wenn die Umlaufbahn eines Planeten genau in unserer Sichtlinie liegt, muss der Planet von der Erde aus gesehen regelmäßig vor seinem Stern vorüber ziehen und dadurch dessen Helligkeit geringfügig abschwächen.

Planeten bis hinunter zur zwei- bis dreifachen Größe der Erde hoffen die Forscher mit COROT nachzuweisen. Damit wäre der Durchbruch in den Bereich der erdähnlichen Planeten geschafft. Nach noch kleineren Planeten soll ab 2008 der amerikanische Satellit Kepler mit seinem doppelt so großen Teleskop suchen. Spätestens dann, da sind sich die Astronomen sicher, wird eine zweite Erde dabei sein, mit der richtigen Größe und dem richtigen Abstand von ihrem Stern, um eine lebensfreundliche Umgebung zu bieten.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2007/corot-planetenjaeger-empfaengt-erstes-licht/