Perspektiven für herausragende Wissenschaftlerinnen

Das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern soll die einzelnen Hochschulen engagieren, die Chancengerechtigkeit der Geschlechter effektiv umzusetzen. 70 Prozent der eingereichten Konzepte waren erfolgreich.

Berlin - Für die zweite Runde des Professorinnenprogramms haben 45 Hochschulen eine positive Begutachtung ihres Gleichstellungskonzeptes erreicht. 60 Hochschulen aus alten und neuen Bundesländern hatten für diesen zweiten Call ihre Konzepte eingereicht. Ein Drittel der Hochschulen, die bei der ersten Runde keine positive Bewertung erhielten, haben sich erneut auf die zweite Ausschreibung beworben. Der überwiegende Anteil, nämlich 70 Prozent, war damit erfolgreich. Das von Bund und Ländern im Jahr 2007 gemeinsam beschlossene Programm schafft nachhaltige Gleichstellungsstrukturen in den Hochschulen und erhöht den Anteil von Frauen in Spitzenpositionen des Wissenschaftssystems. Hochschulen mit positiv bewerteten Gleichstellungskonzepten können die Förderung von jeweils bis zu drei Professorinnenstellen für eine Laufzeit von maximal fünf Jahren beantragen.

"Wir können es uns nicht leisten, auf hervorragend qualifizierte Wissenschaftlerinnen zu verzichten. Deshalb müssen wir ihnen eine attraktive Perspektive bieten. Unser Wissenschaftssystem kann international nur dann konkurrenzfähig bleiben, wenn Chancengerechtigkeit auch an den Hochschulen konsequent umgesetzt wird. Deshalb freue ich mich besonders über die positive Resonanz des Professorinnenprogramms: Wir fördern damit zum einen herausragende Forscherinnen und verankern zum anderen Strukturen an den Hochschulen, die Chancengerechtigkeit stärken", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Freitag in Berlin.

Wie auch schon in der ersten Runde hat ein unabhängiges Begutachtungsgremium mit renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung und Hochschulmanagement die Gleichstellungskonzepte bewertet. Den Vorsitz hatte Frau Prof. Susanne Baer von der Humboldt Universität zu Berlin. Die erfolgreichen Konzepte überzeugen durch ihre verbindliche und nachhaltige Förderung der Chancengerechtigkeit. Hochschulen, die im hochschulinternen Qualitätsmanagement Chancengerechtigkeit konsequent verfolgen, können nun eine Anschubfinanzierung für die Professorinnen erhalten und somit hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen langfristige Perspektiven eröffnen.

Das Professorinnenprogramm hat einen großen Einfluss auf die strukturelle Stärkung der Chancengerechtigkeit an deutschen Hochschulen: So hat knapp die Hälfte aller staatlich anerkannten Hochschulen Deutschlands ihre Gleichstellungskonzepte in der ersten und zweiten Begutachtungsrunde eingereicht.

 

Quelle: https://www.weltderphysik.de/thema/politik-institutionen/2009/perspektiven-fuer-herausragende-wissenschaftlerinnen/