Preisverleihung am Forschungszentrum Dresden-Rossendorf

Der herausragende Wissenschaftler, der beste Doktorand, der engagierte Kommunikator und zwei technologische Meisterleistungen des Jahres 2007 wurden während des Jahresempfangs im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf am 6. Februar geehrt.

Dresden - "Es sind die Menschen, die den Erfolg eines Forschungszentrums wie dem Rossendorfer ausmachen. Der außerordentliche Einsatz der geehrten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird dazu führen, dass sich Dresden zu einer international beachteten Forschungsadresse weiterentwickeln wird. Der Forschungsstandort Dresden-Rossendorf hat das Zeug zu exzellenter, international anerkannter Forschung und ich werde mich dafür einsetzen, dass wir in Sachsen optimale Rahmenbedingungen dafür schaffen", sagte Sachsens Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, heute im Rahmen der Verleihung der FZD-Preise 2007 im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf.

Der Forschungspreis 2007 ging an Dr. Karsten Küpper vom Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung für seine Untersuchung der Magnetisierungsdynamik magnetischer Vortexstrukturen. Ein Vortex ist ein ungewöhnlicher magnetischer Wirbel um einen nano-magnetischen Kern. Die Untersuchungen von Herrn Küpper an der Synchrotron-Anlage des Paul Scherrer Instituts in der Schweiz zeigten erstmals die unvorhersagbaren Bewegungsmuster solcher magnetischer Tornado-Wirbel.

Gleich zwei Technologiepreise wurden am 6. Februar verliehen. Der erste galt der Entwicklung einer supraleitenden Elektronenkanone (Foto-Hochfrequenz-Quelle) am Elektronenbeschleuniger ELBE. Die neue Rossendorfer Elektronen-Kanone (im Fachjargon "gun") ermöglicht erstmals Strahlen von besonderer Brillanz. Sie ist das Verdienst von Dr. Jochen Teichert, Dr. Dietmar Janssen, Dr. Friedrich Staufenbiel, Dr. Rong Xiang, Petr Murcek und André Arnold vom Institut für Strahlenphysik.

Über den zweiten Technologiepreis freuten sich die Forscher Dr. Uwe Hampel, Frank Fischer, Martina Bieberle, Eckhard Schleicher und Dr. Dietrich Hoppe vom Institut für Sicherheitsforschung. Sie entwickelten ein berührungsloses, tomographisches Messverfahren für Zweiphasenströmungen. Jeder kennt solche Strömungen von kohlesäurehaltigen Getränken, wo nach dem Öffnen der Flasche Gasbläschen in der Flüssigkeit zur Oberfläche steigen. In der Industrie trifft man auf solche Stoffgemische etwa in Chemiereaktoren, Kraftwerksanlagen und Strömungsmaschinen.

Dr. Dominik Stehr vom Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung erhielt den Doktorandenpreis 2007. Er beschäftigte sich in seiner ausgezeichneten Dissertation mit dem Titel "Infrared studies of impurity states and ultrafast carrier dynamics in semiconductor quantum structures" mit der Dynamik von elektrischen Ladungsträgern in Quantenfilmen. Solche ultradünnen Schichten werden in Halbleiter-Lasern verwendet, beispielsweie in CD-Playern. Seine Experimente führte Dr. Stehr größtenteils am Freie-Elektronen-Laser des FZD durch. Die Ergebnisse konnte er u.a. in den Fachzeitschriften "Physical Review Letters", "Physical Review" und "Applied Physics Letters" veröffentlichen.

Seit dem Jahr 2006 vergibt das FZD zudem einen Preis für Wissenschaftskommunikation. Den Preis des Jahres 2007 erhielt Herr Dr. Christian Neelmeijer vom Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung für sein herausragendes Engagement bei der Vermittlung des Themas "Physik und Kunst" sowie bei der alljährlichen Betreuung der Physiklaboranten-Azubis am Tag des offenen Labors.

Und schließlich wurde auf dem Jahresempfang im Forschungszentrum das herausragende Engagement in der Ausbildung mit einem Anerkennungspeis ausgezeichnet. Er ging an die FZD-Ausbildungsbeauftragte Frau Christine Ufer.

 

Quelle: https://www.weltderphysik.de/thema/politik-institutionen/2008/preisverleihung-am-forschungszentrum-dresden-rossendorf/