Neuer Tempomesser analysiert Motorenschall

Radarsensoren können in einem Auto vor verborgenen Tempokontrollen warnen. Bei einem Geschwindigkeitsmesser, der statt mit Radar mit einem Mikrofon arbeitet, klappt das nicht mehr.

Oak Ridge (USA) - Forscher der University of Tennessee und vom Battelle Institute in Oak Ridge haben den neuartigen Geschwindigkeitsmesser entwickelt, über den das Magazin "New Scientist" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Es nutzt schlicht die Schallwellen, die der Motor eines Rasers aussendet.

Nur ein kleines, empfindliches Mikrofon, das mühelos hinter einem Straßenschild versteckt werden kann, reicht aus, um die Motorengeräusche aufzunehmen. Mit einer speziellen Software werden störende Hintergrundgeräusche herausgefiltert. Übrig bleibt allein der Motorenlärm, der sich über den Dopplereffekt beim nahenden Fahrzeug in seiner Höhe verändert. Aus dieser Frequenzveränderung berechnet ein Programm die tatsächliche Geschwindigkeit des Autos. 32 von 33 Testmessungen verliefen bislang erfolgreich.

Auch überladene Laster sollen durch diesen hörenden Tempomesser überführt werden können. Dazu wollen die Forscher mit ihrer Analysesoftware das Motorengeräusch und die Motordrehzahl aus dem aufgenommenen Geräuschteppich gewinnen. Nach ihrer Meinung habe jedes LKW-Modell sogar eine typische Geräuschsignatur, über die der jeweilige Motorentyp festgestellt werden könne. Werde nun das Mikrofon an einer Steigung aufgestellt, könne über die veränderte Motordrehzahl bei bekanntem LKW-Modell auf das tatsächliche Gewicht des Fahrzeugs geschlossen werden. Ob diese Abschätzung allerdings genau genug ist, um überladene LKWs zu entlarven, müsse noch in weiteren Testreihen überprüft werden.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/technik/nachrichten/2006/neuer-tempomesser-analysiert-motorenschall/