Gold-Garantie: Die High-Tech-Tricks der US-Schwimmer

Mit aufsteigenden Mikroblasen und pfiffigen Kraftmessern konnten Schwimmtrainer den Stil der Athleten und die Effizienz der Beinbewegungen optimieren.

Troy (USA) - Nach der olympischen Goldschwemme beim amerikanischen Schwimmteam rätseln nicht wenige über die Gründe des enormen Leistungsschubs. Bessere Trainingsmethoden könnten die offenen Fragen zum Teil beantworten. Wie das US-Magazin "Technology Review" berichtet, konnten ausgeklügelte Messmethoden sowohl den Schwimmstil als auch die Vortriebskräfte der Athleten geschickt optimieren.

"Mehr Kraft bedeutet schnelleres Schwimmen" sagt Tim Wei, Strömungsingenieur am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy. Genauer gesagt, kommt es auf eine bessere Umsetzung der Körperkraft an. Dazu nutzte Wei in Zusammenarbeit mit dem US-Schwimmteam einen speziellen Kraftmesser, der am Rand eines Schwimmbeckens installiert wurde. Flach aufs Wasser ausgestreckt hielten sich die Schwimmer daran fest und übten ihre Beinarbeit. Während jeder Bewegungsphase detektierte das Gerät die wirkende Vortriebskraft. Kombiniert mit Videoaufnahmen konnte so jeder Athlet herausfinden, welche Detailbewegung am effizientesten war und in welcher Phase er seine Bewegungen noch optimieren konnte.

Für eine Optimierung des Schwimmstils griffen die Forscher zu einer noch ausgeklügelteren Technik für eine Art Strömungskanal unter Wasser. Sie pressten Luft in einen Tank und ließen daraus vom Grund des Trainingsbeckens winzige Luftblasen mit einem zehntel Millimeter Durchmesser aufsteigen. Der Schwimmer verwirbelte das Wasser durch seine Bewegungen. Eine Kamera zeichnete dabei die Luftblasen auf. Mit diesen Bildern konnte sowohl die Richtung als auch die Geschwindigkeit der Blasen und damit des Wassers bestimmt werden. Tim Wei übertrug diese Daten mit einer Software in ein detailliertes Strömungsbild und zeigte so, welche Kräfte der Schwimmer in jeder Bewegungsphase auf das Wasser ausübte.

Das Magazin berichtet, dass zumindest die Schwimmerinnen Megan Jendrick und Margaret Hoelzer vor den olympischen Spielen mit diesen High-Tech-Methoden trainierten. Ob auch das hohe Tempo von Michael Phelps auf diesen verbesserten Analysemethoden beruht, bleibt leider im Dunkeln.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/leben/nachrichten/2008/gold-garantie-die-high-tech-tricks-der-us-schwimmer/