Neuer Massenrekord für Schwarze Löcher

Ein internationales Astronomenteam hat ein Schwarzes Loch mit einer Masse von etwa 16 Sonnenmassen aufgespürt. Das ist ein neuer Rekord für "stellare" Schwarze Löcher, die durch den Kollaps großer Sterne entstehen.

M33 X-7

M33 X-7

San Diego (USA) - Aus der Beobachtung solcher Massenmonster erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entwicklung massereicher Sterne -- denn die Theorie sagt eigentlich eine Obergrenze von etwa zehn Sonnenmassen für stellare Schwarze Löcher voraus. Das Team berichtet im Fachblatt "Nature" über seine Beobachtungen.

"Unsere Entdeckung wirft viele Fragen über die Entstehung Schwarzer Löcher auf", sagt Jerome Orosz von der San Diego State University, einer der beteiligten Astronomen. Das Schwarze Loch M33 X-7 befindet sich in der drei Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie M33. Es ist Teil eines Doppelsystems: Das Schwarze Loch umkreist einen Stern, der mit der 70-fachen Sonnenmasse ebenfalls ungewöhnlich groß ist -- es ist der bislang massereichste Stern in einem Doppelsystem mit einem Schwarzen Loch.

Die Entstehung dieses ungewöhnlichen Systems ist mit den Modellen der Sternentwicklung nur schwer zu erklären. Denn wenn aus einem Stern ein Schwarzes Loch entsteht, stößt er zunächst einen großen Teil seiner Materie ins All ab. Die Modelle sagen für enge Doppelsysteme wie M33 X-7 voraus, dass Schwarze Löcher mit Massen von maximal zehn Sonnenmassen entstehen. Der Vorgängerstern des Schwarzen Lochs muss, so folgern Orosz und seine Kollegen, zehnmal weniger Materie ins All abgestoßen haben, als es die Modelle vorhersagen.

M33 X-7 ist für die Astronomen ein seltener Glücksfall. Denn die Umlaufbahnen der beiden Himmelskörper liegen von der Erde aus betrachtet gerade in der Sichtlinie. Dadurch zieht das Schwarze Loch alle dreieinhalb Tage vor dem Begleitstern vorüber. Nur durch diesen Umstand ist eine genaue Bestimmung der Massen der beiden Himmelskörper möglich. Die Astronomen kennen zwar zahlreiche ähnliche Doppelsysteme in der Milchstraße. Doch da bei ihnen die genaue Lage der Umlaufbahnen unbekannt ist, liefern die Messungen dort jeweils nur Untergrenzen für die Massen von Stern und Schwarzem Loch.

Quelle: https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/nachrichten/2007/neuer-massenrekord-fuer-schwarze-loecher/